ONE BILLION RISING 2024 – Rise for freedom!

One Billion Rising Protestaktion aus dem vergangenen Jahr | Bildrechte: Stadt Paderborn

Auch in diesem Jahr organisiert der Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn die Protest-Tanzaktion „One Billion Rising“.

„One Billion Rising“ (Eine Milliarde erhebt sich) ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Die „eine Milliarde“ weist auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung werden.

Gegen diese seit Jahrzehnten bestehende Ungerechtigkeit wollen wir ein Zeichen setzen und rufen daher zur Protest-Tanzaktion in Paderborn auf. Diese findet statt am:

 

Mittwoch, 14.02.2024 um 16.00 Uhr

auf dem Rathausplatz Paderborn

 

Begrüßung: Michael Dreier, Bürgermeister, der Stadt Paderborn und Dagmar Drüke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Paderborn

Anmeldung: Nicht erforderlich! Einfach kommen, zuschauen, solidarisieren oder mittanzen!

Eingeladen sind alle, die sich an der Protest-Tanzaktion durch Mittanzen und Protestieren beteiligen wollen. Das Mitbringen von thematisch passenden, parteineutralen Bannern sowie Trillerpfeifen, Ratschen etc. ist erlaubt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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Weitere Informationen zu One Billion Rising in Deutschland: onebillionrising.de

One Billion Rising weltweit: onebillionrising.org

Filmvorführung vor vollem Haus

Paderborner Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ wirft Schlaglicht auf #MeToo-Debatte und strukturelle Gewalt in der Medienwelt

Freuen sich über das große Interesse an dem Thema: Organisatorinnen Marleen Wortmann (links) und Saskia Albering (rechts), Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn, mit Referentin Annalisa Mattei (Mitte), wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paderborn.

Am 20.11.23 lud der von der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn koordinierte Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November zu einer Filmvorführung mit anschließender Diskussion in das Pollux by Cineplex Paderborn ein. Vor ausverkauften Plätzen wurde der Film „She Said“ gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte der beiden Journalistinnen Megan Twohey und Jodi Kantor, die mit ihrer investigativen Recherche den Fall Harvey Weinstein ins Rollen brachten und damit eine weltweite Protestwelle im Rahmen der #MeToo-Debatte auslösten. Die beiden Journalistinnen recherchierten trotz Drohungen und Überwachungen aus der Medienbranche, folgten Spuren und sprachen direkt mit den betroffenen Frauen.

Die Referentin Annalisa Mattei, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paderborn, sprach im Anschluss an den Film über das Phänomen der #MeToo-Debatte.

Sexuelle Gewalt sei ein strukturelles Problem, das sich auch in der Medienbranche zeige. Für Betroffene sexueller Gewalt sei ein erster Schritt, den Übergriff erst einmal als solchen zu verstehen und sich nicht die Schuld zu geben. „Um zu benennen, was passiert ist, muss man erst einmal realisieren, dass das, was passiert ist, ein Übergriff war“, so die Referentin. Die Täter seien dabei häufig Männer in Machtpositionen und die Betroffenen Frauen, die für diese Männer arbeiten. Die Männer in diesem System schützten sich dabei gegenseitig und übten großen Druck auf die Betroffenen aus. Ganz typisch sei die Methode, rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, indem Betroffene dazu überredet oder sogar gedrängt würden, sogenannte „Non-Disclosure-Agreements“, also Geheimhaltungsverträge, zu unterschreiben. So bliebe den Frauen, die sich wehren wollen, quasi kein Handlungsspielraum mehr und journalistische Recherchearbeiten würden massiv behindert.

Der Film zeige eindrücklich, unter welchem Druck die Betroffenen stehen, mit ihren Vorwürfen an die Öffentlichkeit zu gehen. Im Fall Harvey Weinstein war zu Beginn der Recherche erst einmal keine Frau bereit, die erste zu sein, die ihre Stimme erhebt. Zu groß sei die Scham aber vor allem die Angst, dass man ihnen nicht glauben würde. „Wir müssen solidarische Allianzen bilden“ so Mattei. Es sei wichtig, dass stärkere Stimmen für schwächere Stimmen laut werden. Dies habe der Film besonders in seiner Darstellung der beiden Journalistinnen, die als Sprachrohr der betroffenen Frauen auftreten, deutlich gemacht.

„Der Film zeigt wie wichtig es ist, dass Betroffene Hilfsangebote annehmen. Wichtige Anlaufstellen vor Ort seien insbesondere die Frauenberatungsstellen Lilith, Belladonna und Weißer Ring“, so die Mitarbeiterinnen der Gleichstellungsstelle Saskia Albering und Marleen Wortmann.

Die Veranstaltung wurde durch die Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn finanziert und wird im Rahmen der Umsetzung der Istanbul-Konvention angeboten.

„She Said“ und die #MeToo-Debatte – Filmvorführung und Diskussion im Cineplex Kino Paderborn

Ein Beitrag zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Paderborn

Anlässlich des „Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ lädt der von der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn koordinierte Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ am Montag, dem 20.11.2023 um 16.30 Uhr zur Filmvorführung mit anschließender Diskussion ins Kino Pollux by Cineplex in Paderborn ein.

Gezeigt wird der Film „She Said“, der die Geschichte mutiger Frauen, die den Missbrauch in der Filmindustrie aufdecken und so die #MeToo-Bewegung in Gang setzten, erzählt. Der preisgekrönte Film wirft ein bewegendes Schlaglicht auf die Machtverhältnisse und die Kultur des Schweigens in der Filmbranche.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Umsetzung der Istanbul-Konvention statt. Das Inkrafttreten dieses Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt hat sich in diesem Jahr in Deutschland zum fünften Mal gejährt. Auch die Statistik der Kreispolizeibehörde Paderborn zeigt, dass das Thema „Gewalt gegen Frauen“ nach wie vor eine hohe Relevanz hat: Zwischen 2019 und 2022 hat sich die Zahl der Sexualdelikte verdoppelt. Die Fälle von sexueller Belästigung sind von 52 Fällen im Jahr 2021 auf 75 Fälle im Jahr 2022, die Vergewaltigungsfälle im gleichen Zeitraum von 43 auf 54 angestiegen. Die Dunkelziffer wird jedoch höher weitaus höher geschätzt.

Im Anschluss an die Filmvorführung wird die Referentin Annalisa Mattei, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paderborn, den Film in einem Impulsvortrag in den Kontext der realen #MeToo-Debatte einordnen und über die Machtverhältnisse in der Medienbranche sprechen. Die Veranstaltung bietet außerdem die Gelegenheit sich an der anschließenden Diskussion zu beteiligen und Fragen zu stellen.

Der Eintritt beträgt 9,00 Euro. Die Tickets können an der Kinokasse oder online unter www.cineplex.de/paderborn erworben werden. Einlass 16.20 Uhr, Beginn 16.30 Uhr. Die Veranstaltung wird durch die Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn gefördert.

 

Setzen sich gegen Gewalt an Frauen ein: (v.l) Monika Freff (Kreispolizeibehörde Paderborn – Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz), Marleen Wortmann (Gleichstellungsstelle Stadt Paderborn – Organisatorin der Aktion), Nicole Jucks (Jobcenter Kreis Paderborn), Roschi Fathi-Weiß (AWO – Migrationsberatungsstelle), Michael Dreier (Bürgermeister Stadt Paderborn), Mechthild Pleininger (Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses), Dagmar Drüke (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Paderborn) und Saskia Albering (Gleichstellungsstelle Stadt Paderborn – Organisatorin der Aktion) | Quelle: Stadt Paderborn

 

 

Rise for freedom! Protesttanz als deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen

One Billion Rising 2023 in Paderborn als Beitrag zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Stadt Paderborn

Nach zwei Jahren Pause verwandelte sich der Rathausplatz Paderborn am 14.02. wieder in eine große Protestfläche gegen Gewalt an Frauen. Im Sinne des Aktionstags „One Billion Rising“ (Eine Milliarde erhebt sich) lud der Paderborner Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn alle Paderbornerinnen und Paderborner zur Protest-Tanzaktion auf dem Rathausplatz ein. „One Billion Rising“ ist ein internationaler Protesttag, der jährlich am 14. Februar stattfindet und an dem weltweit Aktionen gegen Gewalt an Frauen stattfinden. Die Aktion ist ebenfalls ein Beitrag zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Stadt Paderborn.

Vor dem Protesttanz richtete der stellvertretende Bürgermeister Dietrich Honervogt sein Wort an das Publikum und betonte die Wichtigkeit des Aktionstags. Gewalt gegen Frauen sei keine Frage des sozialen Milieus, sondern betreffe alle gesellschaftlichen Schichten. „Wer gewalttätig ist, zeigt Schwäche“, betonte der stellvertretende Bürgermeister. „Das Thema muss enttabuisiert und es muss offen darüber gesprochen werden“, so Honervogt. Besonders treffe ihn der Umstand, dass das eigene zu Hause ein so gefährlicher Ort für Frauen sei. Er sei daher sehr stolz, dass sich so viele Menschen zur Aktion auf dem Rathausplatz eingefunden haben, um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Paderborn, Dagmar Drüke, nahm die Situation vor Ort in den Fokus: „Im Jahr 2021 wurden im Kreis Paderborn insgesamt 474 Anzeigen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung polizeilich registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von fast 20%“. Dabei werde die Dunkelziffer als sehr hoch geschätzt. Jede dieser Anzeigen sei eine Anzeige zu viel und zeige, dass Gewalt gegen Frauen auch in Paderborn allgegenwärtig sei, so Drüke.

Roshi Fathi-Weiß, selbst gebürtige Iranerin, Mitglied des Arbeitskreises Gewalt gegen Frauen und Mitarbeiterin der Migrationsberatung des AWO Kreisverband Paderborn e.V. widmete Ihre Ansprache der Situation der Frauen im Iran. Der Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini habe dort eine Welle des Protests ausgelöst, die bereits seit Monaten anhalte. „Viele junge Menschen gehen im Iran auf die Straße und riskieren ihr noch junges Leben im Kampf für Rechte für Frauen und für eine gerechtere Zukunft“ so Fathi-Weiß. Sie betonte, dass sich die Menschen in Deutschland glücklich schätzen könnten, in einer gut funktionierenden Demokratie zu leben. Umso wichtiger sei es daher, so Fathi-Weiß, dass auch wir in Deutschland für die Frauen im Iran laut werden und den Protest unterstützen.

Etwa 80 Menschen sind dieser Aufforderung gefolgt, haben sich zur Aktion auf dem Rathausplatz versammelt und zum Protestsong „Break The Chain“ (Sprenge die Ketten), der vom Aufbrechen patriarchaler Ketten handelt, getanzt. Trillerpfeifen und Protestschilder untermalten die Aussage des Protesttanzes zusätzlich: „Das eigene zu Hause ist der gefährlichste Ort für Frauen“ und „Frau, Leben, Freiheit!“ waren unter anderem auf den Protestschildern zu lesen.